Bereits seit Februar 1991 gilt durch Beschluss der EU die einheitliche Notrufnummer 112 für alle medizinischen Notfälle, sowie Notlagen wie Feuer, Unfälle, Sturmschäden, Hochwasser, u.s.w.
In Deutschland würden immerhin 82% der Bürger in einem solchen Fall die 112 wählen, bei Notfällen im Europäischen Ausland würden das nur 41% tun. Richtig und wichtig zu wissen ist allerdings, dass der Notruf 112 in sämtlichen Ländern der EU, außerdem in der Schweiz, in Russland, der Ukraine und in der Türkei sowohl im Festnetz, als auch in den Mobilfunknetzen funktioniert und kostenlos ist.
Bei einem Notruf per Handy muss in Deutschland allerdings eine SIM-Karte eingelegt sein, so wurden die mutwilligen Anrufe bei den Leitstellen seit Änderung der Notrufverordnung im Jahr 2009 deutlich verringert. Ein Guthaben auf der Karte ist jedoch nicht erforderlich. In vielen anderen Ländern funktioniert der Notruf auch ohne SIM-Karte, teilweise lässt sich der Notruf auch bei gesperrter Tastatur der Mobiltelefone wählen. Dies ist jedoch geräteabhängig.
Egal aus welchem Netz oder von welchen Telefon, der Anruf landet in der Regel in einer Rettungsleitstelle, in den Handynetzen kann es je nach Standort auch vorkommen, dass die Polizei den Anruf annimmt. Von dort wird aber sofort zur zuständigen Leitstelle weiterverbunden. Für den Landkreis Ludwigsburg bearbeitet die Integrierte Leitstelle (ILS) in Ludwigsburg alle Anrufe und die Disponenten dort teilen die Einsätze entsprechen den Feuerwehren und Rettungsdiensten zu.
Wie in allen Leitstellen sind die Mitarbeiter dort speziell geschult und sprechen meist auch Englisch. Ist ein Anrufer nicht sicher, wo er sich oder die Einsatzstelle befindet, ist die Position des Anrufers leicht feststellbar. Der Disponent braucht möglichst exakte Angaben zur Notsituation, deshalb sollte man beim Gespräch die Ruhe bewahren und sich über die fünf W-Fragen im Klaren sein.
WO ist etwas geschehen?
WAS ist geschehen?
WIE VIELE Personen sind betroffen / verletzt?
WELCHE Art der Verletzung / Erkrankung / Schaden liegt vor
WARTEN AUF RÜCKFRAGEN ! Niemals zuerst auflegen!
Der letzte Punkt ist auch für die Leitstelle immens wichtig, denn aufgrund der Lage oder des Ereignisses kann der Disponent noch Fragen an den Anrufer haben. Viele Leitstellen geben bei Kreislaufnotfällen oder Herzinfarkten bereits am Telefon Anleitung zu Erstmaßnahmen, um die Zeit bis zum Eintreffen der Rettungsdienste optimal zu überbrücken.
Um den europaweiten Notruf 112 in Zukunft noch weiter bekannt zu machen ist deshalb auch der 11.2. der Tag des Europäischen Notrufes. Aus diesem Anlass ist im Jahr 2016 eine Sondermarke der Deutsche Post AG zu 45 Cent erschienen. Die EU wirbt mit dem Sternenlogo der Europäischen Gemeinschaft, in der Mitte die Worte „Notruf europaweit“ in der jeweiligen Landessprache.
