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45. Hauptversammlung

Deutlicher Anstieg der Einsatzzahlen im vergangenen Jahr

Im vollbesetzen Freiberger Feuerwehrhaus konnte Kommandant Thomas Jetter am vergangenen Freitag, dem 19. Januar 2018, viele Gäste und Feuerwehrangehörige zur 45. Hauptversammlung der Wehr begrüßen. Neben den Mitgliedern der Einsatzabteilung, der Altersabteilung und der Jugendfeuerwehr galt der Gruß dem Ersten Beigeordneten der Stadt Freiberg Stefan Kegreiß, dem Fachbereichsleiter Recht und Ordnung Peter Müller, der Fachbereichsleiterin Finanzen Sandra Horvath, den beiden Ehrenkommandanten Karl Rendle und Richard Belser, den Ehrenmitgliedern, den Mitgliedern des Gemeinderates, den Vertretern der Polizei und des DRK und dem stellvertretenden Kreisfeuerwehrverbandsvorsitzenden Markus Giek. Ein besonderer Gruß ging an den ehemaligen Notfallseelsorger Karl Böck, der als früheres Feuerwehrmitglied der Freiberger Wehr immer noch verbunden ist. Von der Presse war Thomas Memminger für die Freiberger Nachrichten anwesend.

Rückblick 2017

Über das abgelaufene Jahr 2017 konnte Kommandant Thomas Jetter berichten, dass es zwar kein spektakuläres Einsatzjahr war, die Freiberger Feuerwehr jedoch zwischen dem ersten Einsatz am 01.01.2017, einem Mülleimerbrand, und dem letzten Einsatz am 25.12.2017, einer Ölspur, die stolze Summe von 159 Alarmen zu bewältigen und damit 33 Einsätze mehr als im Vorjahr hatte. Dabei leisteten die Feuerwehrfrauen und -männer 4062 Einsatzstunden ab. Die Einsatzstatistik verzeichnete dabei 35 Brände incl. 15 Brandnachschauen, 51 Technische Hilfeleistungen, 4 Menschenrettungen, 4 Fehlalarme durch private Rauchmelder, 24 Einsätze durch Brandmeldeanlagen, 16 Einsätze auf der Autobahn A81, 14 Sonstige Einsätze und Sicherheitswachen und leider auch, mit steigender Tendenz, 11 mutwillige Alarmierungen. 29 Einsätze davon wurden im Rahmen der Überlandhilfe in den Nachbarkommunen geleistet. Hierbei lobte Kommandant Thomas Jetter auch die Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden, von deren Feuerwehren Kommandant Alexander Essig aus Benningen, Kommandant Andreas Fritz aus Ingersheim und der stellvertretende Kommandant Michael Landsperger aus Pleidelsheim als Gäste zur Hauptversammlung nach Freiberg gekommen waren. Bei Einsätzen der Freiberger Feuerwehr mit Vollalarm waren durchschnittlich 34 Einsatzkräfte verfügbar, dabei wurde die Wehr 90 Mal tagsüber und 69 Mal nachts alarmiert. Die Verfügbarkeit der Wehrleute ist dabei in Freiberg auch bei den Tagalarmen sehr gut. Auch die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Ludwigsburg bei der gemeinsamen Führungsgruppe hat sich etabliert und es ist eine gut funktionierende Einheit entstanden. Aber auch bei den praktischen und theoretischen Übungen wurden 2017 insgesamt 5032 Stunden absolviert und dies immer in der knappen Freizeit der Wehrleute. Bei der intensiven Ausbildung fanden Lehrgänge wie Grundausbildung, Atemschutz, Sprechfunk, Maschinisten, Führungsgruppe und Hilfeleistung statt. Es wurden auch Führungslehrgänge auf der Landesfeuerwehrschule in Bruchsal besucht. Weiter fanden ein Fahrsicherheitstraining und eine Heißausbildung für Atemschutzgeräteträger in Külsheim statt. Auch die Feuerwehrsanitäter und die Mitglieder der Absturzsicherungsgruppe führten monatliche Übungen durch. Von den Gerätewarten der Wehr wurde an Fahrzeugen und Geräten eine Vielzahl an Prüfungen durchgeführt.

Ein Glücksfall für die Freiberger Feuerwehr ist auch die Tatsache, dass die Personalentwicklung, ganz im Gegensatz zum Landesdurchschnitt, immer wieder nach oben zeigt. So zeigte sich Kommandant Thomas Jetter erfreut, dass es neben vier Aus- oder Übertritten zehn Neueintritte gibt. Die neuen Kräfte kommen zum Teil aus den eigenen Reihen der Jugendfeuerwehr, die Zahlen stiegen aber auch durch Feuerwehrleute, die nach Freiberg gezogen sind oder als Tagesausrücker am Ort arbeiten und die Wehr so tagsüber unterstützen. Mit Günter Vogel wechselte ein Feuerwehrkamerad nach über 35 Jahren aktivem Dienst in die Altersfeuerwehr und Kommandant Jetter danke ihm besonders für den jahrzehntelangen Einsatz.

Kommandant Jetter berichtete weiter, dass auch der Feuerwehrausschuss viel zu tun hatte. In vier Sitzungen wurden 23 Tagesordnungspunkte behandelt. Bei den Beschaffungen waren für den Kommandanten die Umrüstung der Sondersignalanlagen der Fahrzeuge auf LED-Technik und die Anschaffung zweier weiterer AED-Defibrillatoren wichtige Meilensteine. Sein Dank galt Bürgermeister Dirk Schaible und den Damen und Herren des Gemeinderates für die Unterstützung der Wehr.

Aber nicht nur von Einsätzen und Technik konnte Kommandant Jetter berichten, auch Veranstaltungen zur Kameradschaftspflege kamen nicht zu kurz. Im April nahm eine Delegation der Wehr an der Verbandsversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes teil ( Kassier Jürgen Jetter wurde dort mit dem Ehrenzeichen des Kreisfeuerwehrverbandes geehrt ) und es fand der Kameradschaftsabend statt. Im August beteiligte man sich an der Stadtrandfreizeit und am Ferienprogramm der Stadt, im September lud die Wehr zum Tag der offenen Tür ins Feuerwehrhaus ein und im Oktober fand die Hauptübung bei der Firma Eloxal statt, wo die Freiberger Wehr von den Feuerwehren Vaihingen und Ludwigsburg großartig unterstützt wurde. Ebenfalls im Oktober fand ein Wandertag und im November das traditionelle Binokelturnier statt. Neben all den geselligen Treffen stand aber auch Sport und Fitness auf dem Jahresprogramm. 23-mal fand sonntags Feuerwehrsport statt und drei Kameraden legten das Fitnessabzeichen der Feuerwehr in Silber bzw. in Gold ab. Auch beim Bürgerfestlauf waren Teilnehmer der Feuerwehr mit dabei.

Jugendfeuerwehr

Auch Jugendfeuerwehrwart Markus Kuhn sprach von einem überaus erfreulichen und erfolgreichen Jahr 2017. Er konnte von einer Mannschaft mit fünf weiblichen und fünfzehn männlichen Mitgliedern berichten. Im Lauf des Jahres 2017 kamen fünf neue Mitglieder dazu und die schon erwähnten fünf Kameraden wechselten von der Jugend in die Einsatzabteilung. Aber auch die Reihen der Ausbilder konnten verstärkt werden. Mit Daniel Alt und Tobias Schwarz bekommen die Ausbilder zusätzlich Unterstützung.

Markus Kuhn berichtete weiter von 43 Übungen und Veranstaltungen, die die Jugendfeuerwehr im Jahr 2017 absolviert hatte, dabei brachten es Jugend und Ausbilder auf zusammen 2933 Stunden Jugendarbeit. Dabei waren die Teilnahme am einwöchigen Zeltlager sowie Sitzungen und Lehrgänge der Ausbilder noch nicht mit eingerechnet. Über das ganze Jahr verteilt fanden neben den Übungen viele andere Veranstaltungen statt. Während des Zeltlagers wurde die Jugendflamme I und III abgenommen. Im Mai veranstaltete die Jugendfeuerwehr Freiberg anlässlich ihres 20-jährigen Bestehens das Kreispokalturnier der Kreisjugendfeuerwehr Ludwigsburg im Freiberger Ortszentrum, daran nahmen über 200 Jugendliche und 50 Betreuer aus dem ganzen Landkreis teil. Im Juni fand die Aktion „Hand in Hand“ am Bietigheimer Viadukt statt, dort traf sich die Jugend von Feuerwehr, Rotem Kreuz und Technischem Hilfswerk. An einem Übungsabend besuchte die Jugendfeuerwehr das THW in Bietigheim, im Mai fuhr man zum Bogenschießen nach Kornwestheim. Im August stand das Kreiszeltlager im Berchtesgadener Land auf dem Programm und die Kinder der Stadtrandfreizeit und der Schülerferienprogramms besuchten die Feuerwehr. Auch beim Tag der offenen Tür der Wehr sorgte die Jugendfeuerwehr dafür, dass es den kleinen Besuchern nicht langweilig wurde. Ein Ausflug ins Legoland Günzburg und die traditionelle Teilnahme am Freiberger Weihnachtsmarkt rundeten das Jahresprogramm der Jugendfeuerwehr ab.

Zum Abschluss seiner Ausführungen bedankte sich Jugendfeuerwehrwart Markus Kuhn bei Bürgermeister Dirk Schaible und der ganzen Stadtverwaltung für die tolle Unterstützung. Ebenso dankte er den Jugendgruppenleitern und Helfern und ganz besonders der Feuerwehrführung, die der Jugendfeuerwehr jederzeit mit Rat und Tat zu Seite stehe. Anschließend konnten sich alle, Feuerwehrkameraden und Gäste,  bei einer Diashow ein Bild über die Arbeit der Jugendfeuerwehr machen.

Altersfeuerwehr

Für die Altersfeuerwehr berichtete Rainer Benz über das vergangene Jahr. Dabei zeigte er sich erfreut, dass bei den vierzehntägigen Treffen ebenfalls eine stete Zunahme der Teilnehmer zu verzeichnen war. Auch er berichtete von vielen Veranstaltungen der Abteilung, an denen man teilgenommen hatte. Neben den Besentagen des Kreisfeuerwehrverbandes stand auch eine Lehrfahrt zur Deutschen Luft- und Raumfahrt (DLR) in Lampoldshausen auf dem Programm. Im Mai gab es einen Grillnachmittag und der Jahresausflug führte die Altersabteilung nach Baden-Baden. Auch bei der Hauptübung und am Wandertag waren die Mitglieder der Altersabteilung vertreten. Den Abschluss bildete die Jahreshauptversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes. Auch Rainer Benz bedankte sich im Namen der Altersfeuerwehr bei der Feuerwehrführung, der Stadtverwaltung und seinen Stellvertretern für die jederzeit gute Unterstützung.

Dank der Stadtverwaltung

Stellvertretend für Bürgermeister Dirk Schaible, der verhindert war, richtete der Erste Beigeordnete Stefan Kegreiß das Grußwort und seinen Dank an die Feuerwehr. Stefan Kegreiß freute sich, im Namen der Stadt das Grußwort sprechen zu dürfen, und erzählte, dass auch er schon von klein an mit dem Feuerwehrvirus infiziert sei. Er habe selbst Zeit in der Jugendfeuerwehr und der Einsatzabteilung verbracht. Deshalb wisse er, was sich hinter den Zahlen und Fakten der Wehr verbirgt und welche Leistungen hier erbracht werden. Die vier Begriffe der Feuerwehr Retten, Löschen, Bergen, Schützen könnten aber nur andeutungsweise beschreiben, was die Feuerwehr an 365 Tagen im Jahr leisten muss, und bei 159 Einsätzen sei die Freiberger Wehr im Schnitt jeden zweiten Tag gefordert gewesen. Deshalb seien Übungen, Aus- und Fortbildung sowie die Kameradschaft auch so wichtig, um in extremen Belastungssituationen zu wissen, dass man sich aufeinander verlassen kann. Deshalb dankte Stefan Kegreiß im Namen der Stadt, aber auch ganz persönlich für die geleistete Arbeit. Der Erste Beigeordnete ging auch auf den im Jahr 2017 vom Gemeinderat verabschiedeten Brandschutzbedarfsplan ein und auf die Vorarbeiten, bei denen die Feuerwehr auf Herz und Nieren geprüft wurde. Dabei erhielt die Feuerwehr gute Noten; die Tagesverfügbarkeit sei ebenso wie die Einhaltung der Hilfsfristen sehr gut. Die Jugendfeuerwehr sei gut aufgestellt und der Nachwuchs somit gesichert. Dafür habe die Stadt bei den Beschaffungen, einerseits die Fahrzeuge ELW 1 und LF 20-Logistik, andererseits die neue Einsatzkleidung und neue Uniformen, eine hohe sechsstellige Summe investiert. Allerdings habe der Brandschutzbedarfsplan auch gezeigt, dass bei den Räumlichkeiten der Feuerwehr Handlungsbedarf bestehe. Das Feuerwehrhaus ist 30 Jahre alt und vor allem die Umkleiden sind aus heutiger Sicht zu klein. Aber auch die Technik der Funkzentrale ist nicht mehr zeitgemäß. Die Stadt wird aber sicherstellen, dass die Wehr auch in Zukunft gut aufgestellt bleibt. Stefan Kegreiß bedankte sich zum Schluss noch einmal bei allen, von der Jugendfeuerwehr über die Einsatzabteilung bis zur Altersabteilung, die alle ihren Betrag leisten, damit die Freiberger Wehr so gut arbeiten kann, wie die Bürger dies im Ernstfall erhoffen und wünschen. Sein besonderer Dank galt dem Feuerwehrausschuss und Kommandant Thomas Jetter.

Beförderungen und Ehrungen

Im Anschluss erfolgten die Beförderungen und Ehrungen, die der Erste Beigeordnete Stefan Kegreiß zusammen mit Kommandant Thomas Jetter und Stellvertreter Ulrich Nill vornahm. Zum Feuerwehrmann wurden befördert: Fabian Fröhlich, Florian Fröhlich, Tim Plemenik, Tobias Schwarz und Hannes Wenzel. Zum Oberfeuerwehrmann wurden befördert: Max Böder und David Grüdl. Zur Hauptfeuerwehrfrau wurden befördert: Deborah Köttig und Stephanie Reichert. Zum Hauptfeuerwehrmann wurden befördert: Fritz Bässler, Steffen Breitling, Markus Kuhn und Daniel Wörner. Tim Jaiser wurde zum Löschmeister und Michael Götz zum Oberlöschmeister befördert. Bei den Ehrungen konnten Rolf Geisselmann und Dieter Sturm für 50 Jahre Mitgliedschaft in der Freiberger Wehr geehrt werden.

Grußwort des Stellvertretenden Kreisfeuerwehrverbandsvorsitzenden

In seinem Grußwort bedankte sich der Stellvertretende Kreisfeuerwehrverbandsvorsitzende Markus Giek zunächst für die Einladung und überbrachte die Grüße des Verbandsvorsitzenden Klaus Haug. Markus Giek gab ebenfalls einen kurzen Rückblick auf Kreisebene und berichtete von der Kreisverbandsversammlung in Freudental und über die erschienene 10. Ausgabe der Zeitschrift 112 mit Berichten der Feuerwehren aus dem Kreis. Weitere Veranstaltungen im Jahr 2017 waren das Kommandantenseminar in Titisee, die Abnahme des Leistungsabzeichens in Markgröningen und die  Vorstellung des Imagefilms der Feuerwehr des Landkreises. Außerdem gab es eine Lehr- und Informationsfahrt im Oktober sowie die Versammlung des Landesfeuerwehrverbandes in Friedrichshafen. Als Ausblick für 2018 gab Markus Giek die kommende neue Ehrung für 15 Jahre aktiven Feuerwehrdienst, die Umsetzung der Aufwandsentschädigung und das neue Strategiepapier FREIWILLIG.stark bekannt. Außerdem nannte er die Termine der Feuerwehrveranstaltungen im Landkreis für das laufende Jahr 2018.

Jochen Fritz

Feuerwehr Hauptversammlung

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